Stephanie Merges-Wimmer: Transpersonale Imaginative Psychotherapie

Der Schlüssel zur Heilung liegt im Land der Seele

Durch die Arbeit mit inneren Bildern können seelische und physische Krankheiten nachhaltig geheilt werden. Die Behandlung gleicht einer Reise, die den Klienten in seine Innenwelt führt. Dort begegnet er den Störungen in Bildsymbole verschlüsselt, ähnlich wie im Traum oder besser noch im Märchen.

Eine Reise durch die Landschaft der Seele anzutreten, ist sicherlich die spannendste und effektivste Reise, die wir unternehmen können. Unter Anleitung eines erfahrenen Therapeuten betreten wir den transpersonalen Raum mit seiner unerschöpflichen Bilderfülle. Ihre symbolhafte Sprache übermittelt uns nicht nur den Zustand, in dem sich unsere Innenwelt befindet und der sich aus ihr heraus in die Alltagswelt ausdrückt, mit entsprechender Sensibilität und Erfahrung verraten die Bilder auch Ursachen und damit, wo und wie etwas zu verändern ist, um Heilung zu ermöglichen.

Wer sich auf Expedition in ein fremdes Land begibt, tut gut daran, bedacht vorzugehen. Die Transpersonale Imaginative Psychotherapie (TIP) beschreibt einen Entwicklungsweg im Sinne einer Heldenreise, der über sieben Etappen führt. Der Weg wird im Dialog zwischen Therapeut und Klient begangen. Der Therapeut gibt die Richtung vor, der Klient füllt sie mit seiner individuellen Bildsymbolik. Der Therapeut zeigt die darin enthaltenen Problemkonstellationen auf, der Klient löst sie angeleitet im Kontext seiner Innenwelt.

Aktiv mit diesen Bildabläufen zu arbeiten, ist wie das Eintauchen in ein Märchen, das sich immer deutlicher und klarer darstellt. Nach und nach entsteht eine liebevolle und konstruktive Vertrautheit mit der eigenen Innenwelt und damit auch immer größere Handlungssicherheit. Gezielt und bewusst diese Reise durch das Land der Seele anzutreten, bedeutet auch, sich selbst zu begegnen. In archaischen Bildern werden Glaubenssysteme, irrationale Ängste und Erwartungshaltungen sichtbar und erfahrbar. Der Wanderer wird angeleitet, diese Symbole aktiv zu verändern und so seine guten Lösungen zu finden. Dadurch kommen blockierte Energien wieder in Fluss, so dass sich psychoemotionale und pathologische Störungen auflösen können.

Die sieben Etappen der Reise folgen den sieben energetischen Lebensphasen. Sie führen in bedacht ausgewählte Szenarien und aufeinander aufbauend immer tiefer hin zum Wesenskern. Jede Etappe erstreckt sich je nach Bedarf über mehrere Sitzungen.

In der TIP-Ausbildung wird vermittelt, wie die therapeutische Intervention angelegt ist und mit welchen inneren Bildern und Situationen Therapeut und Klient konfrontiert werden können. Umfangreiche Kenntnis von Archetypen, Mythen und Symbolen sind Grundlage dieser Arbeit, weil sie die Sprache bilden, in der Therapeut und Klient kommunizieren. Der Therapeut muss in der Lage sein, die vom Klienten beschriebene Bildwelt in ihrer tiefen Bedeutung zu erkennen, um gezielt Entwicklungen anzuregen oder Elemente im Sinne eines Katalysators einzuführen.

Aus lang gehegten Vorstellungen resultieren Ängste, von denen Entwicklung und Handlungsfreiheit des Klienten eingeengt wird. Deshalb löst die Öffnung neuer Symbolräume nicht selten dramatische Veränderungen aus. Verborgene, verlorene oder verbannte Fähigkeiten werden in Form innerer Bilder wieder entdeckt und nutzbar gemacht. So wachsen Selbstvertrauen, innere Stärke und Freiheit, die in den Alltag ausstrahlen. Eine neue Haltung dem Leben und seinen Aufgaben gegenüber entfaltet sich.

Das Konzept der sieben Entwicklungsstufen hat sich in langjähriger therapeutischer Arbeit und unter dem Eindruck unterschiedlicher Therapieabläufe entwickelt. Es gibt eine Abwicklung vom Urvertrauen bis hin zur Spiritualität vor, wodurch gesichert wird, dass alle Schichten und Aspekte der Persönlichkeit hinreichend berücksichtigt werden und Würdigung finden. Deshalb geht der Klient am Ende dieser Therapie wie bei einer Heldenreise als neuer Mensch hervor, der den Herausforderungen des Alltags und seiner individuellen Lebensaufgabe gestärkt entgegentritt.