Einsicht im Tempelschlaf
Bewusstseinstechniken. Seit den frühen achtziger Jahren
wächst das Interesse daran. Anfangs wurden die Quellen
abendländischer Spiritualität wie Tempelschlaf bzw.
Seelenflug kaum beachtet oder oberflächlich und falsch
verstanden. Inzwischen sind wir wieder bei den Wurzeln agekommen.
Als damals die ersten Trance-Versuche unter dem Namen Reinkarnationstherapie
an die Öffentlichkeit traten, war die Autorin aufgrund
ihres Mysterienweges mit der Praktik des inneren Bild-Erlebens
schon sehr vertraut. Sie brachte den tradierten Tempelschlaf
in eine zeitgemäße Form, ohne ihm die ehrwürdigen
Schleier mystischer Weihen zu nehmen, und begann Klienten
in den Tempelschlaf zu begleiten und Tempelschlaf-Mystagogen
(Begleiter durch den Tempelschlaf) auszubilden.
Die erste Ausgabe dieses Buchs schrieb Gabriele Quinque bereits
1993, um Therapeuten und Suchenden den rituellen Hintergrund
der Trance aufzuzeigen und ihre Trancearbeit damit zu vertiefen.
Mit großer Kenntnis der Einweihungslehren Altägyptens
und der Antike beleuchtet sie die heiligen Kammern von Hypnose
und Trance und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die faszinierende
Bilderwelt der Psyche. Jetzt hat sie das Manuskript für
die dritte Ausgabe überarbeitet.
Anhand ägyptischer Mythen wird die menschliche Verwicklung
im Stofflichen erläutert und aufgezeigt, wie daraus der
Wunsch nach Entwicklung entsteht und von welch zentralen Be-deutung
dafür die Imagination ist. Das Buch führt dann in
das Mysterium der zweiten Geburt ein, die in den Riten aller
Völker vorkommt und in vielen Märchen zentrales
Thema ist.
Weil die Autorin in ihrem Buch die Mittel der Trance konsequent
einsetzt, geht von ihrer Sprache und Erzählweise eine
magische Faszination aus. Sie beginnt romantisch erzählend,
führt dann aber konsequent hin zur Schattenarbeit, wie
sie auf dem geistigen Weg unerlässlich ist. Die Integration
verdrängter Schattenanteile erfolgt in der Trance in
bildhafter Weise. Deshalb eignet sich diese Bewusstseinsarbeit
für Menschen, die Selbsterkenntnis suchen, und für
Trance-Therapeuten, die wertfreie Räume zur Verfügung
stellen und absichtslos in die Tiefen und Höhen des inwendigen
Menschen eindringen wollen.
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