Die kurzen Geschichten
in diesem Band vermitteln Momente des Erkennens: Aha! In der
Pointe wird für einen Moment ein Vorhang aufgezogen,
der das Bewusstsein sonst verhängt. Das sind Momente
des Glücks.
Das Geschenk
Einmal kommt ein Mann zu einem Meister
und fängt an, ihn lauthals zu beschimpfen. Er schimpft
ohne Unterbrechung und lässt niemanden sonst zu Wort
kommen. Der Meister sitzt regungslos und hört aufmerksam
zu. Andere Zuhörer kommen und gehen. Der Mann schimpft
eine, zwei, drei Stunden lang. Schließlich bricht die
Dämmerung herein. Alle Zuhörer sind schon verschwunden.
Nur der Meister sitzt noch auf seinem Sessel und der Mann
schimpft und schimpft. Dann wird es dunkel und die Nacht bricht
an. Da will der Mann gehen.
»Nun, lieber Freund«, spricht da der Meister,
»sag mir noch eins.« Der Mann hält inne:
»Ja, Meister?«
»Wenn einer einem anderen ein Geschenk bringt, dieser
es aber nicht annimmt, bei wem verbleibt es dann?«
Der Mann zögert nicht: »Es bleibt bei dem, der
es gebracht hat.«
»Gut«, erwidert darauf der Meister, »ich
nehme das Geschenk, das du gebracht hast, nicht an.«
Ressourcen stimulieren
Die Aha-Geschichten in diesem Buch
sind eine unterhaltsame Lektüre, doch sie können
auch vielfältig therapeutisch eingesetzt werden, weil
sie stärkend und ressourcenorientiert sind. Die Geschichten
versetzen den Zuhörer für einen zeitlosen Moment
in eine höhere Wirklichkeit und verändern damit
die Perspektive auf alltägliche Probleme. Geeignet für
Hypnotherapie (Milton Erickson) und andere Formen ressourcenorientierter
Therapie.
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